2. Februar ’22
Berlin zeigt Haltung – Solidarisch aus der Krise
Mit Beginn der Pandemie finden in Berlin und bundesweit so genannte »Querdenken«-Umzüge statt. Seit zwei Monaten erfahren wir eine neue Welle an Protesten. Diese orientieren sich am Vorbild der »Freien Sachsen«, einer extrem rechten Splitter-Partei, die wöchentlich zu unangemeldetem Protest aufruft. Unter dem harmlos klingenden Namen »Spaziergang« vollziehen extrem Rechte mit Kritiker_innen unterschiedlicher Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 den Schulterschluss.
Es ist legitim, Regierungshandeln in der Pandemie zu kritisieren. Aber wer den Aufrufen von Nazis, Rassist_innen und NS-Verharmloser_innen und Antisemit_innen folgt, oder mit diesen paktiert, macht sich mit ihnen gemein. Wer sich um die Demokratie sorgt, darf sich nicht vor den Karren des rechten, demokratiefeindlichen Rands spannen lassen.
Wir sind solidarisch
- mit den Angehörigen der bis zum heutigen Tag über 4.000 Toten in Berlin, der 117.000 Toten in Deutschland und den Angehörigen der weltweit über 5 Millionen Toten, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben sind.
- mit den Beschäftigten v.a. all jener Berufsgruppen, die unsere Versorgung sicherstellen, und die insbesondere im Gesundheitssektor während der Pandemie unter enormen Druck arbeiten.
- mit gesundheitlich, sozial oder ökonomisch Betroffenen, mit jenen, die zurückgelassen werden, da sie in prekären Verhältnissen, in beengten Wohnungen, Sammelunterkünften oder in einem gewalttätigen Umfeld leben müssen, kein Obdach haben oder rassistische Zuschreibungen erfahren.
Wir sind besorgt
- über wissenschaftsfeindliche Scheinargumente, die die Debatte über Wege aus der Corona-Pandemie vergiften, ins Absurde wenden und damit unser aller Gesundheit gefährden.
- darüber, dass Menschen den Aufrufen zu den verharmlosend »Spaziergängen« genannten Umzügen folgen, wohl wissend, dass diese Initiative aufgestachelt aus der extremen Rechten und mit argumentatorischer Unterstützung der AfD vorangetrieben wird.
- über die Radikalisierung und zunehmende Gewaltbereitschaft von Gegner_innen der Corona-Schutzmaßnahmen, deren Angriffe bis hin zu Morddrohungen sich zunehmend gegen Politiker_innen, Akteur_innen der Zivilgesellschaft, Journalist_innen, Lehrer_innen, impfende Ärzt_innen, Beschäftigte in Test- und Impfzentren sowie Krankenhäusern und letztlich gegen die demokratische Gesellschaft richten.
Wir haben es satt
- dass der Begriff der Freiheit durch den Egoismus der »Spaziergänger_innen« entwertet wird und durch rücksichtsloses und sozialdarwinistisches Verhalten der Corona-Proteste der Gesundheitssektor zusätzlich belastet wird.
- dass der Schulterschluss mit der extremen Rechten, Anhänger_innen von Verschwörungsmythen und AfD sich in vielen Bezirken wöchentlich wiederholt.
- dass die Organisator_innen der Corona-Proteste und der »Spaziergänge« eine Abgrenzung von der extremen Rechten, der AfD, des 3. Weges etc. ablehnen. Damit bieten sie diesen Akteuren ein offenes Feld, in dem sie stärker werden.
Mehrdenken statt Querdenken – für ein solidarisches Miteinander gegen Corona – Kein Schulterschluss mit Nazis!
Seid solidarisch, gefährdet weder euch, noch andere!
Zeigen wir unser Mitgefühl mit den Angehörigen der Toten der Covid19-Pandemie!
Beteiligt euch an den Protesten gegen die in vielen Bezirken stattfindenden »Montagsspaziergänge«!



































Wer hat noch unterzeichnet?
Unterzeichner_innen der »Berliner Erklärung«
- Aufstehen gegen Rassismus Berlin
- Anwohner*innen Initiative für Zivilcourage gegen rechts
- Berliner Bündnis gegen Rechts
- Bizim Kiez
- Bündnis 90/DIE GRÜNEN Berlin
- Bündnis Neukölln
- DIE LINKE Berlin
- DIE LINKE.SDS Berlin
- Galerie Olga Benario
- Hufeisern gegen Rechts
- Interventionistische Linke Berlin
- JUSOS Berlin
- Links*Kanax Berlin
- OMAS GEGEN RECHTS.Berlin
- OMAS-GEGEN-RECHTS-BERLIN
- OMAS GEGEN RECHTS Berlin / Deutschland-Bündnis
- Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt
- SPD Berlin
- VVN-BdA Berlin
- Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung Marzahn-Hellersdorf
- Deutsches Muslimisches Zentrum Berlin
- OGR Halle
- OGR Deutschland Bündnis
- AG Antifaschismus der Grünen Neukölln
- Grüne Jugend Berlin
- PIRATEN Bielefeld
- antiverschwurbelte aktion
- Spandauer Bündnis gegen Rechts
- Adlershof gegen Rechts
- Stolperstein-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf
- Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg
- Round Not Square
- Mittelhof e.V.
- Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland
- Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş
- Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schoeneberg
- 1918unvollendet.org
- Bündnis90/Die Grünen Friendrichshain-Kreuzberg
- Korea Verband e.V.
- OMAS GEGEN RECHTS-Schwalm
- DIE LINKE. Pankow
- OMAS GEGEN RECHTS Gruppe Köln
- Kiezmarkthalle
- International Women*Space e.V.
- A.N.P.I. Berlino Brandeburgo
- Tierschutzpartei Berlin
- Demokratie in der Mitte
- Ortssenior*innengruppe Neukölln in der ver.di, Bezirk Berlin
- Berliner Mieterverein-Bezirksgruppe Reinickendorf
- LAG Antifaschismus DIE LINKE Berlin
- Fabrik Osloer Straße e.V.
- GewerkschaftsGrün Berlin
- DGB-Kreisverband Mitte
- Wem gehört der Laskerkiez?
- Fridays for Future Charlottenburg Wilmersdorf
- Stolpersteininitiative Stierstraße, Berlin-Friedenau
- Initiative Stolpersteine Tempelhof-Schöneberg
- ver.di, Bezirk Berlin
- Stolpersteininitiative Stierstraße, Berlin-Friedenau
- Clubcommission Berlin
- Berliner Bündnis Gesundheit statt Profite
- Friedensmarsch für EINE Gesellschaft
- WIR GESTALTEN e.V.
- August Bebel Institut
- Farafina e. V.
- Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf
Wer hat noch unterzeichnet?